Carmela Shamir besucht Landsberg
Die Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland, Carmela Shamir, stattete der Stadt Landsberg am Lech einen Besuch ab. Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl empfing sie und ihre Stellvertreterin Roni Wolf im Festsaal des Historischen Rathauses. Im Focus des Besuchs standen dabei vor allem der Aufbau und die Intensivierung kultureller und wirtschaftlicher Beziehungen.
Auf dem Stadtrundgang zeigten sich Carmela Shamir und Roni Wolf begeistert von Landsberg. Besonderes Interesse zeigte die Generalkonsulin an der jüdischen Geschichte der Stadt, die auch beim Rundgang durch das Stadtmuseum angesprochen wurde. Museumsleiterin Sonia Schätz berichtete über die neue Dauerausstellung als zentraler Lern- und Informationsort, der zukünftig einen Überblick über die paradigmatischen Entwicklungen der NS-Zeit und der Nachkriegszeit, die sich in Landsberg ereigneten, geben wird. Besonderes Interesse zeigte Shamir an einzelnen Biografien in der NS-Zeit verfolgter Personen. „Das ist in der heutigen Zeit ein wichtiges und spannendes Projekt, insbesondere die Vermittlungsarbeit und der Dialog, den das Museum jüngeren Menschen ermöglichen möchte“, resümierte Carmela Shamir.
Neben den engen kulturellen und geschichtlichen Beziehungen mit der Stadt Landsberg ist es Carmela Shamir ein besonderes Anliegen, die wirtschaftlichen Kontakte mit den Unternehmen vor Ort zu intensivieren. Beste Chance sieht sie in den Bereichen Food-Tech, Cybersecurity, künstliche Intelligenz sowie Industrie 4.0. Ein Besuch beim weltweiten Marktführer für thermische Speisenzubereitung in Groß- und Gewerbeküchen, der RATIONAL AG, lies dann auch Raum für ein vertiefendes Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Stadelmann. Darüber hinaus wurden die Themen der Aus- und Weiterbildung, Fachkräftesicherung und nachhaltiges Wirtschaften diskutiert.
Anschließend besuchte Shamir den historisch bedeutsamen Kratzer Keller und führte ein intensives Gespräch zur Zukunft des Geländes und einer damit verbundenen Chance für neue Wege der Erinnerungskultur. Auf dem Weg dorthin machte die Generalkonsulin auch am ehemaligen KZ-Außenlager Kaufering VII kurz Station.
„My deep gratitude to the beautiful city of Landsberg for ist commitment to face its tragic history, preserve the memory of the Holocaust and strengthen cooperation with Israel for future generations.“ Mit diesen Worten trug sich Carmela Shamir in das Goldene Buch der Stadt ein. Dabei versicherte sie, dass ihr daran gelegen sei, die Zusammenarbeit zwischen Israel und Landsberg künftig intensivieren zu wollen. Vor allem wolle sie mehr Anstrengungen unternehmen, auch die jüngere Generation weiter mit in den Prozess der Erinnerungskultur mit einzubeziehen. Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl äußerte sich zuversichtlich, künftig gemeinsam Aktivitäten entwickeln zu können, die zukunftsgerichtet sind.