Lechwehr

Inselbad: Einigung bei der Terrasse

Einigung bei der Terrasse: die Interessengemeinschaft Inselbad und die Stadt erarbeiteten gemeinsam einen Konsens


„Ich bin wirklich erleichtert: jetzt haben wir eine Lösung für das Inselbad gefunden“, fast schon hörbar fiel Christina Mayr, Sprecherin der Interessensgemeinschaft Inselbad, am Samstag ein Stein vom Herzen, als sie abschließend Stellung nahm zu dem Ergebnis der Workshop-Veranstaltung zum Inselbad in der Mittelschule. „Ich freue mich von Herzen, dass wir heute die Gelegenheit hatten, zusammen mit Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl und Prof. Matthias Loebermann direkt an den Plänen und Modellen einen Konsens zu erarbeiten: Jetzt gibt es für das neue Gebäude eine Terrasse, die L-förmig um das Gebäude herumgeht und durch die Westausrichtung den von uns geforderten Blick auf das Wellenbecken und den Genuss der der Abendsonne ermöglicht.“


Zur Anordnung der ebenfalls heiß diskutierten Situierung der einzelnen Becken ergänzte ihr Sprecherkollege Erich Schmid: „Die ausführliche Erläuterung von Herrn Pohl, warum die Becken so angeordnet sind, wie sie sind - waren sehr verständlich und nachvollziehbar: ich persönlich würde sie mir trotzdem anders wünschen. Aber ich denke, soweit ich jetzt für die Interessensgemeinschaft sprechen kann: es passt jetzt so für uns. Die wesentlichen Punkte unserer Forderungen sind umgesetzt.“


Knapp 60 Personen waren am Samstag in der Aula der Mittelschule erschienen, um sich über den Planungsstand der Sanierung des Inselbades zu informieren. Die Oberbürgermeisterin, Vertreter der Stadtwerke Landsberg, Reinhard Dippold und Helmut Maier, der Architekt Hagen Pohl sowie Professor Matthias Loebermann in seiner Funktion als Vorsitzender des Gestaltungsbeirates erläuterten anhand von zwei maßstabsgetreuen Modellen in direkten Gesprächen mit den Anwesenden die Planung. Dabei wurde immer wieder deutlich: Kernpunkt des Konflikts sind die beiden Grund-Anforderungen an die Planung - einerseits Sanierung Inselbad mit Beibehaltung der Terrasse insbesondere wie bisher nach Westen und andererseits der Wunsch nach einer ganzjährigen Nutzung des Gastronomiebetriebes. Beides ist nur mit Kompromissen auf beiden Seiten erfüllbar.


Kompromisse sind darüber hinaus aber auch bei den sich teilweise widersprechenden Vorstellungen der Inselbad-Nutzerinnen und -Nutzer notwendig. Scheint dem einen das Nichtschwimmerbecken überflüssig, ist es für Andere absolute Grundvoraussetzung für den Schwimmunterricht. Möchten die einen die Jugendlichen samt vermutetem Lärm um das Sprungbecken gruppieren, fordern die Anderen eher Rückzugsmöglichkeiten für die Jugend. Einerseits soll es sehr viel Liegefläche geben, andererseits soll die überdurchschnittliche Wasserfläche der Becken keinesfalls reduziert werden.


Einstimmigkeit gab es allerdings bei der langgezogenen Hecke, die mit ihren Funktionen der Beschattung, des Wind- und Sichtschutzes für die Badegäste erhalten bleiben soll. „Kein
Problem“, kommentierte Hagen Pohl diesen Wunsch. „Die Bepflanzung haben wir in den Plänen noch gar nicht dargestellt.“ Umgesetzt wird selbstverständlich auch der Wunsch nach dezentralen Schließfächern auf den Freiflächen.


Nach drei Stunden heißer Debatte zeigte sich auch die Oberbürgermeisterin erleichtert: „Mit dem Terrassen-Kompromiss können wir gut leben. Die endgültige Lage des Nichtschwimmer- und Kleinkinderbeckens entscheiden der Verwaltungsrat und der Stadtrat. Man wird es nicht jedem rechtmachen können. Wichtig ist, dass wir jetzt weiterkommen in der Zielplanung. Und wir werden auf jeden Fall mit der Interessensgemeinschaft im Gespräch bleiben. Ich empfinde das als eine sehr konstruktive Zusammenarbeit.“