Lechwehr

Karikaturenausstellung: Darüber lacht die Republik

Einerseits die „Golden Twenties“, andererseits Krisen, Unsicherheit und politische Feindschaft. Einen Einblick in die gesellschaftlichen Gegensätze der Weimarer Republik gibt die Ausstellung „Darüber lacht die Republik“, die ab dem 23. Dezember bis 29. Januar in der Säulenhalle in Landsberg (Schlossergasse 381 a) zu sehen ist.

In den 20er Jahren boomten Karikatur und satirische Zeitschriften. Im Fokus der Meister der spitzen Bleistifte standen die herausragenden Akteure der jungen Republik: Reichspräsident Friedrich Ebert und die von ihm ernannten Reichskanzler dienten immer wieder als Vorlagen für Karikaturen. Deren Spannbreite reichte von gutmütig-humorvoll über satirisch-bissig bis hin zu geschmacklos-beleidigend.

Die Wanderausstellung „Darüber lacht die Republik – Friedrich Ebert und ‚seine‘ Reichskanzler in der Karikatur“ der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte präsentiert eine Auswahl von rund 70 Zeichnungen. Neben Ebert werden jene Kanzler ins Visier genommen, die er zu seinen Lebzeiten ernannt hat: die SPD-Politiker Philipp Scheidemann, Gustav Bauer und Hermann Müller; Constantin Fehrenbach, Joseph Wirth und Wilhelm Marx von der Zentrumspartei; der DVP-Vorsitzende Gustav Stresemann sowie die parteilosen Politiker Wilhelm Cuno und Hans Luther.

Die Karikaturen sind ohne komplizierte Erläuterungen verständlich. Auch wenn die Zeichnungen zum großen Teil auf das politische Tagesgeschehen Bezug nehmen, so lassen sie sich zumeist auch intuitiv verstehen. Manche wirken noch heute erstaunlich aktuell.

Einige der Zeichnungen greifen nicht nur Reichspräsident und Reichskanzler an, sondern auch das demokratische System, das diese verkörpern. Die ausgestellten Karikaturen spiegeln somit die gesellschaftlichen Gegensätze der Weimarer Republik wider. Sie werfen ein Schlaglicht auf die politische Kultur einer Epoche. Installationen ergänzen die Bildexponate und machen die Präsentation besonders anschaulich.

Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Stadt Landsberg am Lech stattfindet, ist vom 23. Dezember bis einschließlich 29. Januar in der Säulenhalle am Stadttheater zu sehen. Öffnungszeiten Freitag 15:00 – 18:00 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag 11:00 – 17:00 Uhr. Vom 24. Dezember bis einschließlich 01. Januar ist die Ausstellung geschlossen. Am Donnerstag, den 12. Januar um 17:00 Uhr findet ein Vortrag „Fritzens Krönung“ und eine Führung durch die Ausstellung mit Dr. Florian Greiner (Ebert-Gedenkstätte) statt. Der Eintritt ist frei.