Asylbewerber

Deckblatt zum Flyer Asylunterkunft in Landsberg am Lech

Asylbewerber in Landsberg am Lech

Eine Welt, in der alle Menschen in gegenseitigem Respekt und Frieden leben, ist angesichts der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen, die aktuell stattfinden, fast schon eine Illusion. Nicht selten führen die Wege der Flüchtlinge auf abenteuerliche Weise und unter Einsatz ihres Lebens nach Deutschland, wo sie Sicherheit suchen. Für die Zeit des Aufenthaltes in Deutschland gilt es, bestimmte Rahmenbedingungen zu schaffen: eine menschenwürdige Unterbringung, ein schnelles Asylverfahren, die Möglichkeit die deutsche Sprache zu erlernen und eine Perspektive auf ein Leben in Sicherheit zu schaffen.
Hier erhalten Sie Informationen über die aktuelle Situation der Flüchtlinge in Landsberg am Lech.

Beim Thema  Asyl ist  inzwischen eine gewisse Konsolidierung eingetreten. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass einerseits dem Landkreis Landsberg seit geraumer Zeit keine Flüchtlinge mehr zugewiesen werden und andererseits immer mehr Flüchtlinge anerkannt sind und ein Bleiberecht haben. Stand auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 die schnelle Unterbringung, zum Teil in Containern, im Vordergrund, so steht  heute die enorme Aufgabe an, diese neuen Gemeindebürger in den normalen Wohnungs- und Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft weiter zu integrieren. Wir stellen uns dieser Verantwortung, diesen Personenkreis in unserer Mitte aufzunehmen. Das muss aber auch auf Gegenseitigkeit  beruhen: Die entgegengebrachte Gastfreundschaft darf nicht ausgenutzt oder gar missbraucht werden.
Die Stadt Landsberg am Lech hat sich im Rahmen des Strategieprozesses „Landsberg 2035“ ausdrücklich zur Integration bekannt und folgendes formuliert :
„Landsberg am Lech - Für ein gutes Miteinander durch Integration
Der Anteil der Flüchtlinge, Asylbewerber und Bürger aus anderen EU-Staaten hat in den letzten Jahren in Landsberg erheblich (über 30%) zugenommen; damit steigen auch die Integrationsnotwendigkeiten hinsichtlich Sprache, Bildung und Weiter-bildung, Arbeitsmarkt, Partizipation, sowie Werte und Identifikation. Integration und ein gutes Miteinander aller Einwohner ist eine große, bereichsübergreifende Herausforderung“
Die Auswertung der Online-Beteiligung und des Bürgerdialogs im März diesen Jahres haben über zwei Dutzend positive Rückmeldungen  erbracht; z.B.
„BürgerInnen aus Afrika im Landkreis Landsberg sind wie Erwachsene auf Augenhöhe zu betrachten. Es ist darauf zu achten, dass wertschätzend miteinander umgegangen wird und sie Ihre Stärken, Potential, ihre Fähigkeiten im Rahmen unserer Rechtslage einbringen können. “ oder:  „Ein Integrationsbeauftragter ist wichtig, um das Zusammenleben zwischen Einheimischen und anerkannten Flüchtlingen zu erleichtern.“
Zur Zeit läuft bei der Stadt Landsberg am Lech das Ausschreibeverfahren für die Einstellung eines Integrationsbeauftragten mit folgenden Aufgaben: Hilfeleistung bei der Wohnungs- und Arbeitssuche , Einzelfallberatung und Begleitung in allen Lebenslagen, Vermittlung von Sprach- und Integrationskursen, Unterstützung bei der Beantragung von Leistungen ( insbesondere beim Jobcenter ), Hilfestellung bei sonstigen Behördenangelegenheiten (z.B. Aufenthaltsfragen, Kindergeld, Wohnberechtigungsschein, Anmeldung zu Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen ) , Ausbau eines ehrenamtlichen Helferkreises bzw. Netzwerks zur Unterstützung bei der Erfüllung der vorgenannten Aufgaben, Koordination von Hilfs- und Integrationsangeboten , Anlaufstelle für Ehrenamtliche, Vereine, Arbeitgeber usw. , Öffentlichkeitsarbeit .
Er soll ab Sommer 2018 seine wichtige Aufgabe übernehmen.
Besonders vordringlich ist die Vermittlung der anerkannten Asylbewerber in den regulären  Wohnungsmarkt.  Falls Sie Wohnraum besitzen, den Sie gerne an anerkannte Flüchtlinge mit bestehendem Bleiberecht vermieten möchten, dann melden Sie sich bitte unter www.landkreis-landsberg.de >“Wohnraumbörse“, bzw. Tel: 08191-129 1395  ( Herr Schwan )  oder 08191-129 -1397 ( Frau Augustin )
Allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich für die konfliktfreie Lösung dieser Aufgabe engagieren, sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt.

Das Thema Asyl bzw. Flüchtlinge nimmt nach wie vor einen breiten Raum in der örtlichen und überörtlichen Berichterstattung ein. Waren es bis vor ziemlich genau einem Jahr die Probleme, die sich mit dem Zuzug von bis zu 55 Asylbewerbern pro Woche im Landkreis
ergaben, so hat sich der Fokus inzwischen bei einem Zuzug von nur noch 5 Flüchtlingen pro Woche verlagert, von einer „Willkommenskultur“ hin zu einer „Ankommenskultur“.
Es ist eine gewisse Konsolidierung eingetreten: Stand in der Hochphase das Problem der Unterbringung der bis zu 1600 Asylbegehrenden im Landkreis im Vordergrund, so ist inzwischen die Schaffung von Wohnraum vordringlich für die immer mehr Anerkannten, die teilweise auch ein Recht auf Familiennachzug haben; inzwischen sind dies über die Hälfte.

Da die sog. Fehlbeleger eigentlich aus den staatlichen Unterkünften ausziehen müssen, sind die jeweiligen Kommunen für deren Unterbringung zuständig. Die Stadt Landsberg am Lech plant im Baugebiet „Am Wiesengrund“ Sozialwohnungen für diesen Personenkreis, aber auch für einheimische Bedürftige zu errichten. Ebenso hat die Stadt Landsberg am Lech ein Belegungsrecht für die Wohnungen, die der Freistaat Bayern an der Pfettenstraße baut. Durch die Richtlinie „Soziale Bodennutzung“ (SoboN) wird im Baugebiet „Urbanes Leben am Papierbach“ ein Drittel der Wohnungen für „Einkommensorientierte Förderung (EoF)“ reserviert.

Erfolgreiche Integration bedeutet allerdings mehr als adäquate Unterbringung. Ohne Sprache keine Arbeit, ohne Arbeit kein eigenes Einkommen. So sind inzwischen die Asylbewerber in Integrationskursen untergebracht. Jüngere besuchen an der Berufsschule eine Vielzahl an Klassen, einschließlich Berufsintegrationsklassen. Angesichts des Fachkräftemangels in unserer Region bestehen für diese Bewerber gute Anstellungschancen. Viele Flüchtlinge haben es vorgezogen, über den schnelleren Weg des Jobbens (in Hilfsarbeiteranstellungen) unabhängig  zu werden. Selbstverständlich haben sie dann die Miete für ihre Unterbringung selbst zu bezahlen.

Einen besonders wertvollen Beitrag zur Integration leisten immer noch die vielen Ehrenamtlichen, die sich um die alltäglichen Probleme der Flüchtlinge kümmern. In diesem Zusammenhang wurden erste Verkehrstrainer in einem Projekt für Fahrradfahrer und Fußgänger ausgebildet und die Integrationsgruppe der Landsberger Kirchen bemüht sich, über Begegnungen zwischen Einheimischen und Zugewanderten Verständnis für deren Situation zu wecken.

Die hauptamtlichen Institutionen haben weitere Integrationsprojekte ins Leben gerufen. So wurden im sog. „Domizil“ in der Katharinenstraße 47 verschiedene Dienste geschaffen: u.a. der Jugendmigrationsdienst, die Migrationserstberatung und die Migrationsberatung. Auch übernimmt die Asylsozialberatung der verschiedenen Wohlfahrtsverbände inzwischen offiziell Teile der Migrationsberatung. Die Bildungskoordinatorin des Landkreises kümmert sich um neu Zugewanderte. Zusätzlich schafft der Landkreis nun auch die Stelle eines kommunalen Integrationsbeauftragten.

Allen „Mutbürgern“, die sich dafür einsetzen, dass diese zentrale, gesellschaftliche Herausforderung für die Beteiligten möglichst friedlich und konfliktfrei gelöst wird, sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt.

Information und Kommunikation sind die Ziele der Website: www.Asyl-Netz-Landsberg.de

Schauen Sie rein und informieren Sie sich über die Arbeit mit Asylbewerbern im Landkreis Landsberg und die Kommunikation zwischen Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen.

Es werden Freiwillige zur Integration der Flüchtlinge gesucht

Nachdem die Räume im Hochbauamt renoviert worden sind, beginnt nun die sukzessive Belegung mit weiteren Asylbewerbern. Am Montag, 21.11. 2016, werden bis zu 30 Flüchtlinge, vornehmlich aus Schwarzafrika, zu uns kommen.
In dem Zusammenhang sucht der Helferkreis dringend Freiwillige, die den neuen Bewohnern helfen, sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden. Interessierte können sich gerne melden bei Helferkreis.Hochbauamt@gmx.de.

Einladung zum Tag der offenen Tür am Mittwoch, 26.10.2016 von 17:00 bis 19:00

In der vergangenen Woche fand die bauliche Abnahme des Gebäudes statt. Bevor im November die Belegung mit Flüchtlingen beginnt, soll allen Interessierten die Gelegenheit gegeben werden, die renovierten Räume im ersten und zweiten Stock zu besichtigen. Es besteht die Gelegenheit, Kontakt mit Vertretern der Regierung von Oberbayern, dem Betreiber European Homecare, ehrenamtlichen Helfern sowie derzeitigen Bewohnern aufzunehmen. Der Helferkreis freut sich auf zahlreichen Besuch.
Kontakt: Helferkreis.Hochbauamt[at]gmx[dot]de

Im Hochbauamt in Landsberg am Lech wurde ein gut besuchtes Hauseinweihungsfest organisiert, das die Begegnung der dort lebenden Flüchtlingen mit der Nachbarschaft fördern sollte. Darüber berichteten sowohl das Landsberger Tagblatt ('Das Rote Kreuz springt ein' vom 14. Juli 2016) als auch der Kreisbote ('Tolle Feste der Kulturen' vom 20. Juli 2016).

Bundesweit stark gesunkene Flüchtlingszaheln

Eigentlich war geplant, am Penzinger Feld die nächste Containeranlage für Asylbegehrende zu errichten. Die bundesweit  stark gesunkenen Flüchtlingszahlen haben zur Folge, dass im April und wohl auch im Mai keine Asylsuchenden dem  Landkreis  zugewiesen werden. Somit werden  bis auf Weiteres dort - und auch an den anderen  geplanten Standorten - keine weiteren Containeranlagen errichtet. Der Freistaat Bayern plant, erst die eigenen Gemeinschaftsunterkünfte mit Asylbegehrenden zu belegen: Zu den 30 im Hochbauamt untergebrachten Irakern sollen nach Fertigstellung im Juli weitere, derselben Ethnie angehörenden Flüchtlinge zugewiesen werden, so dass dann die maximale Belegungszahl von 100 erreicht werden wird.

Nach wie vor sind die Herausforderungen und Chancen, die die Asylthematik mit sich bringt, immer noch eines der bedeutsamsten Themen sowohl in Deutschland als auch in Landsberg. Deren Folgen werden immer spürbarer: Die Flüchtlinge - größtenteils aus Bürgerkriegsgebieten - werden unser Land sicherlich verändern. Manche Mitbürger werden verunsichert und sehen darin eine Gefahr, viele andere wiederum eher eine Chance: Unser Arbeitsmarkt sucht händeringend nach gut ausgebildeten Facharbeitern. So bereitet die Berufsschule in mehreren Klassen junge Flüchtlinge auf ein selbstbestimmtes Leben in Deutschland vor. Viele Ehrenamtliche, die sich in Deutschkursen und in der Betreuung von Flüchtlingen engagieren, empfinden sie als Bereicherung.

Bisher war das Rote Kreuz für die Betreuung der Asylbewerber und der Ehrenamtlichen zuständig. Dies soll in Zukunft durch das Landratsamt erfolgen: Einen wichtigen Beitrag leisten nach wie vor die vielen Ehrenamtlichen in Stadt und Land, allen voran das Integrationsprojekt von freiwilligen Helfern 'Landsberg Läuft'.

Alles in allem stellt sich nicht die Frage, ob wir es schaffen, sondern wie wir die Integration der Neuankömmlinge, die bei uns Schutz und eine Lebensperspektive suchen, mit Herz und Verstand meistern. Viel guter Wille war dafür bisher in Landsberg vorhanden.

All denen, die sich dafür engagiert haben, sei auch an dieser Stelle herzlich gedankt!

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 9.3.2016 einstimmig das gemeindliche Einvernehmen erteilt, im Gewerbegebiet Am Penzinger Feld (Spitalfeldstraße) eine zweigeschossige Wohncontaineranlage zur vorübergehenden Unterbringung von 60 Asylbegehrenden zu errichten. Ebenso einstimmig wurde der Antrag zur Errichtung eines zweiten Wohncontainers in der Iglinger Straße von der Tagesordnung genommen. Somit wird damit begonnen, das in der Stadtratssitzung am 24.2.2016 verabschiedete Gesamtkonzept  umzusetzen.

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung  vom 24.2.2016  folgendes Gesamtkonzept einstimmig verabschiedet:
 
1.Für Asylunterkünfte sollen die folgenden Standorte in dieser Reihenfolge verwendet werden:
- Gewerbegebiet Am Penzinger Feld an der Spitalfeldstraße gelegen
- Weiherstraße westlich der Tennisplätze
- Pfettenstraße West in Verlängerung der Akazienstraße
- Schongauer Straße südlich Baugebiet Wiesengrund
- Schwaighofstraße südlich der A 96
- Freigelände bei der Schule in Pitzling
- Iglinger Straße Teil 2.
 
2.Die vorgenannten  Standorte dürfen eine max. Belegung von jeweils 60 Plätzen nicht überschreiten. Als zweite Ausbaustufe wird einer Erhöhung um jeweils 30 Plätze zugestimmt (außer Pitzling und Iglingerstr. 2). Die Erhöhung darf jedoch erst erfolgen, wenn alle vor genannten Standorte für Asylunterkünfte belegt sind.
 
3.Für den Standort Hermann-Köhl-Straße wird die Kapazität an Asylunterkunftsplätzen um 30 Plätze auf 120 Plätze erhöht.


Somit werden die Standorte in der Robert-Bosch-Str. und der Birkenstraße nicht weiter verfolgt.

 

Die ersten 30 Flüchtlinge aus dem Irak ( darunter 25 Kurden ) sind am letzten Dienstag in das Hochbauamt eingezogen. Sie werden übergangsweise, bis von der Regierung von Oberbayern ein Betreiber für die Unterkunft gefunden ist, vom Roten Kreuz betreut.  Die Bewohner sind sehr freundlich und bemüht, sich schnell in ihrer neuen Heimat einzuleben. So sind sie auch dankbar für die Anmeldung zu den staatlichen Integrationskursen, die ihnen aufgrund der hohen Schutzquote von 87 %  zustehen. Diese bestehen aus einem Sprachkurs ( 600  Stunden ) und einem Orientierungskurs ( 60  Stunden ), in dem sie etwas über das Leben in Deutschland, die Rechtsordnung, die Kultur und unsere jüngere Geschichte  erfahren.  Da die Flüchtlinge sofort begleitet werden müssen,  werden sie anhand des REFUGEE GUIDES, das jeder Flüchtling auf Deutsch und in seiner Heimatsprache erhält , auf das Leben hier vorbereitet.