Lechwehr

Musikalische Vielfalt, Virtuosität und Humor beim Lehrerkonzert der Musikschule

Lehrkräfte der Städtischen Sing- und Musikschule begeistern mit Benefizkonzert im Historischen Rathaus

Am Freitag, 11. April 2025 füllten nicht wie gewohnt die Schülerinnen und Schüler der Städtischen Sing- und Musikschule den prächtigen Festsaal des Historischen Rathauses mit Musik, sondern deren Lehrkräfte. Beim mittlerweile fest etablierten Lehrerkonzert, das als Benefizveranstaltung zugunsten des Fördervereins der Musikschule stattfindet, präsentierten sie ein ebenso unterhaltsames wie anspruchsvolles kammermusikalisches Programm. Der Erlös unterstützt unter anderem Konzertbesuche, Instrumentenanschaffungen sowie besonders engagierte oder bedürftige Schülerinnen.

Die Dozentinnen und Dozenten der Musikschule bewiesen an diesem Abend nicht nur ihre musikalische Virtuosität, sondern auch kreative Bühnenpräsenz. So machten Annette Rießner, Dennis Egger, Xuanjia Hua und Juri Jangl mit John Cages „Living Room Music“ aus dem Konzertsaal ein Wohnzimmer: Mit Alltagsgegenständen, Stimme und einem Augenzwinkern setzten sie das rhythmisch-perkussive Werk in vier Sätzen als humorvolle Klammer über das Programm.

Die klangliche Reise führte durch unterschiedlichste Epochen und Kulturen. Iris Lichtinger (Altblockflöte) und Gerhard Abe-Graf (Cembalo) veredelten die berühmte Weise „Greensleeves“ mit barocker Leichtigkeit. Jeanette Höfer (Klarinette), Somin Cha (Viola) und Wenzel Gummer (Klavier) zeichneten ein zartes, fast tänzerisches Klangbild im Stil Mozarts. Südamerikanisches Flair brachten Susanne Müller (Querflöte), Michael Groll (Gitarre) und Juri Jangl mit brasilianisch inspirierten Rhythmen auf die Bühne.

Mit Tschaikowskis „Pezzo capriccioso“ zeigten Meinhard Holler (Cello) und Gastpianistin Anastasiya Sharina technische Raffinesse und leidenschaftliche Ausdruckskraft. In einem weiteren Highlight ließen Dennis Egger und Juri Jangl mit Steve Reichs „Clapping Music“ die Faszination der Minimal Music ganz ohne Instrumente spürbar werden.

Daniel Schmidt bereicherte den Abend mit einem selten zu hörenden Originalwerk für Posaune, während Ariya Wibisono in einer Geigen-Transkription eines Brahms-Liedes die gesangliche Qualität seines Instruments herausstellte. Jelena Stojkovic begeisterte gleich doppelt mit klanglich ungewöhnlichen Werken: In „Lied und Tanz“ von Dusan Radic (gemeinsam mit Ariya Wibisono) verband sie serbische Folklore mit klassischer Virtuosität. In „Black Earth“ von Fazil Say verwandelte sie das Klavier mit Dämpfungstechniken in ein orientalisches Saiteninstrument.

Zum schwungvollen Höhepunkt wurde eine Salsa-Interpretation des Trauermarschs aus Beethovens Siebter Symphonie, virtuos umgesetzt von Xuanjia Hua (Klavier) und Juri Jangl (Percussion). Den strahlenden Schlusspunkt setzte schließlich eine Arie aus Händels „Messias“, bei der Katalin Zsemberi (Gesang), Ariya Wibisono (Geige) und Gerhard Abe-Graf (Klavier) das Publikum glänzend in die Osterferien entließen.

Das diesjährige Lehrerkonzert offenbarte erneut die beeindruckende Bandbreite des Kollegiums – stilistisch, instrumental und szenisch. Zugleich leistete der Abend mit seinem Benefizcharakter einen wichtigen Beitrag zur musikalischen Förderung junger Talente in Landsberg.