Lechwehr

Zukunftsprojekt Grundschule am Schlossberg

Die Errichtung der Grundschule am Schlossberg ist ein zukunftsweisendes Projekt für die Stadt Landsberg am Lech. Mit der umfassenden Sanierung und Erweiterung des denkmalgeschützten Schulgebäudes wird dieses bedeutende Baudenkmal langfristig erhalten und weiterhin als Ort der Bildung genutzt. Wir schaffen eine moderne und attraktive Lernumgebung für die Schülerinnen und Schüler – und machen darüber hinaus den exponierten Schlossberg – die stadtgeschichtliche Keimzelle unserer Stadt – als Parkanlage für die Stadtgesellschaft neu erlebbar und nutzbar.

Die Grundschule am Schlossberg entsteht an einem Ort von hoher historischer Bedeutung. Warum trafen die Stadträte die Entscheidung für diesen Ort als künftigen Schulstandort? Zum einen ist der Schlossberg seit rund 100 Jahren durch die Nutzung als Schule geprägt, zum anderen liegt der Standort zentral, ist fußläufig erreichbar und gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Deshalb wird die Grundschule am Schlossberg ein neuer, gemeinsamer Lernort für die Schulkinder Grundschule am Spitalplatz mit ihren zwei Standorten (am Spitalplatz und an der Pössinger Straße), deren Räumlichkeiten jeweils zu begrenzt und nicht erweiterbar sind.

Die umfassende Sanierung und Erweiterung des denkmalgeschützten Altbaus folgen zukunftsweisenden Planungszielen:

  • Erhalt des Dankmals: Das bestehende Baudenkmal wird umfassend saniert und damit langfristig erhalten. Um es den heutigen Anforderungen an eine Schule anzupassen, werden historische Elemente erhalten und in eine Neugestaltung integriert. Die Planung und Umsetzung erfolgen in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und werden begrüßt. Eine Denkmalförderung ist in Aussicht gestellt.
     
  • Moderner Neubau: Der im Zuge eines Architektenwettbewerbs entwickelte und vom Stadtrat beschlossene Anbau erweitert das Schulgebäude um dringend nötige Flächen wie Mensa, Aula, Klassenräume und schafft moderne Lernlandschaften. Nördlich des Altbaus wird der Anbau die Stadtsilhouette harmonisch weiterentwickeln – gerade so, wie sich das Bild unserer gewachsenen Stadt auch in der Vergangenheit seit deren Gründung immer wieder verändert hat.
     
  • Sicherung von Schulplätzen: Die Schulkindzahlen in Landsberg am Lech werden Prognosen zufolge steigen. Dazu kommt ab dem Schuljahr 2026 der Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung in Bayern. Die Grundschule am Schlossberg wird vierzügig und und erhält Ganztagesklassen sowie eine Mittagsbetreuung, um den steigenden Bedarf an Schulplätzen in Landsberg am Lech zu decken und Eltern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Wir gestalten die gesamte Schule barrierefrei, um allen Schülerinnen und Schülern einen uneingeschränkten Zugang zu ermöglichen.
     
  • Grünanlage für alle: Im Zuge der Sanierung und Erweiterung der Schlossbergschule wird der Schlossberg als öffentliche Grünanlage mit Aussichtspunkten auf Altstadt und Lechebene auch für die Stadtgesellschaft nutzbar. Auch die historischen Bierkeller auf dem Schlossberg werden wiederbelebt.

Mit dem Zukunftsprojekt Grundschule am Schlossberg schaffen wir hervorragende Bildungsmöglichkeiten für Kinder, stärken den Standort am Schlossberg und tragen zur Attraktivität unserer Stadt bei.

Im Oktober 2023 haben die Stadträte vorgelegte Planung und Kostenberechnung einstimmig beschlossen und die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt.

Die vor Baubeginn durchzuführenden archäologischen Untersuchungen und Sondierungen im Norden und Süden des Altbaus sind abgeschlossen. Deren Ergebnisse lassen aus Sicht des Landesamtes für Denkmalpflege nun den Bau einer Kleinsporthalle am Standort des ehemaligen Süd-Anbaus zu. Auf einer Teilfläche der Grundfläche des abgebrochenen Fachklassentraktes könnten sowohl die Halle als auch die geforderten Freisportflächen situiert werden – ohne das Planungsziel Nutzung des Schlossparks für die Öffentlichkeit aufzugeben. Damit wird der Weg frei für die öffentliche Grünanlage und für Sportanlagen auf dem Schulgelände, die gleichermaßen für Sportunterricht und Vereinssport genutzt werden können.

In ihrer jüngsten Stadtratssitzung am 25. September 2024 beauftragten die Stadträte die Verwaltung unter anderem mit der Aufnahme von Planungsleistungen für eine Kleinsporthalle bis zur Leistungsphase 2. Parallel kann der ursprünglich im Neubau geplante Gymnastiksaal entfallen, die entsprechende Umplanung ist seitens der Architekten mit dem Landesamt für Denkmalpflege abzustimmen. Archäologische Grabungen werden in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege begonnen.

Juli 2018 – Schlossberg und Grundschulstandort

Stadtratsbeschluss, den Schlossberg zum Grundschulstandort auszubauen. Die Grundschulen am Spitalplatz und an der Pössinger Straße werden zusammengelegt.

Juli 2020 – Startschuss Wettbewerb

Startschuss für den Architekten-Wettbewerb: Der dem Stadtrat vorgestellte Auslobungstext wird an 18 Büros versandt.

Februar 2021 – Preisgericht: Stadträte jeder Fraktion als Sachpreisrichter sowie Architekten und weitere Fachpersonen als Fachpreisrichter

Der Siegerentwurf mit dem Nordanbau erfüllt die Gesamtkriterien am besten. Das Preisgericht bewertet bei der Entscheidung die Qualität der Architektur, die pädagogischen Anforderungen, die Aspekte des Denkmalschutzes, die Qualität der Freiflächen und die technische Umsetzung.

Juli 2021 – Vergabeverfahren

Das Büro Victoria von Gaudecker Architektur München entscheidet mit dem Siegerentwurf auch das Vergabeverfahren für sich: Wirtschaftliche Aspekte spielen eine wichtige Rolle.

September 2021 – Stadtratsbeschluss - Auftragsvergabe

Stadtrat beschließt die Vergabe der Planungsleistungen und beauftragt Leistungen wie z.B. Heizung, Sanitär. Lüftung und Elektrik.

Februar 2022 – Infoveranstaltung und Ausstellungseröffnung

Große öffentliche Informationsveranstaltung mit Architekten, Denkmalpflegern und dem Gestaltungsbeirat. Auch der Landesdenkmalrat ist anwesend. Eröffnung der Ausstellung.

März 2022 – Stadtratsbeschluss / Änderung der Planung, Weiterentwicklung

Der Stadtrat bestätigt per Beschluss die weiterentwickelten Planungen mit einem Turnsaal im Dachgeschoss mit externem Zugang.

Juli 2022 – Gründung einer Bürgerinitiative

Die Bürgerinitiative lehnt den Siegerentwurf unter dem Aspekt des Denkmalschutzes ab.

September 2022 – Stadtrat

Vorstellung der Kostenschätzung und aktueller Planungsstand. Stadtrat beschließt ein Ratsbegehren. Die Planungsarbeiten pausieren bis zum Ergebnis des Ratsbegehrens.

Dezember 2022 – Ratsbegehren

Die Landsbergerinnen und Landsberger entscheiden sich im Zuge des Ratsbegehrens für die Umsetzung des Siegerentwurfs.

Oktober 2023 – Projektbeschluss und Kostenberechnung

Beschluss der Planung und Kostenberechnung im Stadtrat durch ein einstimmiges Votum. Die Verwaltung wird mit der Umsetzung beauftragt. Beginn des Rückbaus des Flachbaus.

September 2024

Dank der Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen und Sondierungen am Schlossberg wird der Weg frei für den Bau einer Turnhalle am Schulstandort. Diese kann den ursprünglich im Neubau geplanten Gymnastiksaal ersetzen und somit dessen Höhe reduzieren. Die Realisierung der öffentlichen Grünanlage ist auch mit der Turnhalle möglich. Der Stadtrat stimmt für die Umplanung zugunsten einer Turnhalle, die für den Schulunterricht und für den Vereinssport genutzt werden kann.

ARCHÄOLOGIE

Der Schlossberg ist die Wiege von Landsberg. Daher werden auf dem gesamten Gelände archäologische Funde vermutet. Für die Grabungen sind etwa 1,5 Jahre im Bauzeitenplan vorgesehen. Diese Zeit wird gut genutzt, denn zwischenzeitlich wird mit der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes begonnen und der Flachbau aus den 60er Jahren abgerissen. Mögliche Funde werden wissenschaftlich begleitet kartografiert und dokumentiert. Das Fundament für den Neubau kann erstellt werden. Die Kosten hierfür wurden von Anfang an eingeplant.

DENKMALSCHUTZ & ALTSTADTSATZUNG

Insgesamt werden die wesentlichen Punkte der Altstadtsatzung eingehalten. Die Außenfassaden orientieren sich an den historischen Fassaden. Die Höhe des Anbaus respektiert die Höhe des denkmalgeschützten Gebäudes und nimmt das Siedlungsgefüge der früheren Burg auf.

SCHLOSSPARK: GRÜNE OASE ÜBER DEN DÄCHERN DER ALTSTADT

Mit dem Nordanbau und mit dem Bau einer Turnhalle im Süden kann ein öffentlicher Schlosspark im Süden für die Landsbergerinnen und Landsberger entstehen – ein für alle neu erlebbarer und einzigartiger Ort über der Altstadt Landsbergs. Das historische Schulgebäude fügt sich als Herzstück in diesen Ort ein. Übrigens: Der historische Bierkeller im Süden könnte mit dem Nordanbau wieder reaktiviert werden.

KOSTEN UND FÖRDERMITTEL

Die Kosten für das Gesamtprojekt – also die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes, des Neubaus und der Gestaltung des öffentlichen Schlossparks sowie den archäologischen Grabungen liegen derzeit bei rund 34 Millionen Euro. Ein Teil der Baukosten wird über Fördermittel getragen (die Höhe kann erst nach Freigabe der Planung beziffert werden).