Förderprojekt „TwinCity3D“ erfolgreich abgeschlossen

TwinCity3D - Entwicklung einer geodatenbasierten „TwinCity3D“-Plattform und KI-Analysetools zur Unterstützung einer umweltfreundlichen Stadt- und Verkehrsplanung
Um die Herausforderungen in den Bereichen Mobilität, Stadtentwicklung, Umweltüberwachung und Klimawandel zu bewältigen, benötigen Städte eine Vielzahl an räumlichen
(Geo-)Informationen. Dafür müssen Daten gesammelt, bearbeitet und ausgewertet werden, damit Planer daraus Maßnahmen ableiten und politische Entscheidungen besser und transparenter getroffen werden können. Der Ruf nach einem sogenannten Urbanen Digitalen Zwilling (UDZ) – einem digitalen Abbild der Stadt – wird in diesem Zusammenhang schnell laut.
Mit dem mFUND-Förderprojekt „TwinCity3D“ ist ein geodatenbasierter Ansatz entstanden, der insbesondere für Klein- und Mittelstädte ohne explizite „Smart City“-Strategie die Grundlage für einen Digitalen Zwilling schafft. Im Rahmen der Projektlaufzeit von Juli 2022 bis Juni 2025 wurde das Stadtgebiet von Landsberg am Lech mehrfach mit einem Ultraleichtflugzeug beflogen. Die entstandenen Luftbildprodukte wurden seitens des Projektpartners 3D RealityMaps aus München mit eigens fortentwickelten KI-Algorithmen ausgewertet.
Das neue System zur Erfassung von Geodaten aus der Luft eröffnet völlig neue Möglichkeiten zur Analyse städtischer Strukturen. Im Rahmen der Luftbildauswertung sind Erkenntnisse für die Anwendungsbereiche Stadtplanung, Klimaschutz, Klimaanpassung und Mobilitätsplanung entstanden.
Das städtische Baumkataster konnte um Bäume und Büsche auf privaten Flächen ergänzt werden. Die Auswertung der Thermalbilder liefert Einblicke über die Temperaturverteilung innerhalb des Stadtgebietes und bietet damit eine weitere Grundlage zur Analyse des Stadtklimas. Darüber hinaus konnte die Flächeninanspruchnahme des Parkverkehrs bilanziert und dessen Verteilung zwischen den unterschiedlichen Flächenarten ausgewertet werden. Durch die multitemporale Befliegung konnten zudem Veränderungen im zeitlichen Verlauf herausgearbeitet und dokumentiert werden, um die Potenziale der Erfassungsmethodik zur Weiterentwicklung hin zu einem Monitoring-System zu untersuchen.
Neben der Analyse des Stadtgebietes lag ein Schwerpunkt auf der Planungsebene und der Integration von Planungen in das virtuelle 3D-Stadtmodell. Hierzu wurde ein Importwerkzeug für XPlanGML-Dateien, sowie ein LOD2-Planungstool entwickelt.
In der prototypischen „TwinCity3D“-Plattform werden die erarbeiteten Inhalte zusammengeführt. Die „Splitscreen“-Lösung kombiniert dabei das Beste aus zwei 3D-Welten: niedriger Abstraktionsgrad des 3D-Meshmodells und Planungsebene auf Basis des CityGML-Modells können parallel angezeigt werden. Auf diese Weise können sich auch interessierte Laien nach kurzer Einarbeitungszeit im virtuellen 3D-Stadtmodell zu Recht finden und die Standorte der gezeigten Planungen in der repräsentierten realen Welt zuordnen. Die Visualisierungsfunktion erweitert den Werkzeugkasten der Stadtverwaltung und die Plattform trägt aufgrund der Benutzerfreundlichkeit zur Transparenzsteigerung in der Kommunikation von planerischen Maßnahmen und politischen Entscheidungen bei.
„Mein herzlicher Dank gilt Dr. Daniel Broschart, der als Projektleiter im Referat Digitaler Zwilling, Klimaschutz und Mobilität das Vorhaben TwinCity3D mit außergewöhnlichen Engagement gesteuert und zum Erfolg geführt hat. Mit seiner Expertise und der hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligten ist ein wichtiger Baustein für eine moderne, transparente und nachhaltige Stadtentwicklung in Landsberg entstanden“, so Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl.
Die Abschlussveranstaltung im Zuge des mFUND-Förderprogramms findet am Donnerstag, den 16. Oktober 2025 mit einer öffentlichen Präsentation von 10:00 Uhr -11:00 Uhr statt.
Zugang zur Online-Veranstaltung: https://meet.openrainbow.com/42f9c77675f04f5eae217851480266e8
Förderhinweis:
„TwinCity3D“ wird im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) durch das Bundesministerium für Verkehr (BMV) gefördert.
Im Rahmen des Förderprogramms mFUND unterstützt das BMV seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Innovationen für die Mobilität der Zukunft. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und die Bereitstellung von offenen Daten auf der Mobilithek. Weitere Informationen finden sie unter www.mfund.de.