Lechwehr

Grabmal wird denkmalfachlich instandgesetzt

Denkmalgeschützte Grabmale sind aufgrund ihrer Geschichte oder ihrer künstlerischen Gestaltung besonders erhaltenswerte Kulturgüter. Auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof (Alter Friedhof) der Stadt Landsberg am Lech wird nun eines dieser schützenswerten Grabmale, das sogenannte Tuffsteinhaus, instandgesetzt. Die Arbeiten haben in dieser Woche begonnen. Bereits im Dezember 2023 war eine Notbedachung an dem Grabmal angebracht worden, um zusätzliche Schäden durch Regen, Schnee oder Frost zu verhindern. 

Untersuchungen eines Statikers und der beauftragten Restauratorin hatten ergeben, dass für die Instandsetzung und Rekonstruktion des Tuffsteinhauses ein besonders hoher Aufwand nötig werde. Der Hauptgrund dafür ist der starke Bewuchs des Grabmals durch Moose und sogar kleinere Bäume, deren Wurzeln weit in die Zwischenfugen vorgedrungen sind. Bei einer Entfernung dieses Bewuchses vor Ort könnte das Grabmal einstürzen. Deshalb werden die Steine nun zunächst einzeln abgetragen.

Die Stadt Landsberg am Lech hat für die denkmalgerechte Instandsetzung und Rekonstruktion des Tuffsteinhauses einen erfahrenen Steinmetz beauftragt. Nachdem die Notbedachung entfernt und ein Gerüst um das Grabmal errichtet wurde, wird der Steinmetz die Tuffsteinblöcke abtragen, kartieren und nummerieren. Die fachkundige Reinigung der Steine sowie konservierende Maßnahmen erfolgen dann während der Wintermonate in der Steinmetzwerkstatt.

Alle erforderlichen Maßnahmen sind mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt. Hierzu zählen unter anderem eine Trockenreinigung der Steinoberfläche mit Pinsel und Staubsauger sowie eine anschließende Feuchtreinigung im Heißluftverfahren zur Entfernung von Algen, Moosen, Flechten sowie größeren Pflanzen und Wurzeln. Darauf folgen verschiedene konservierende Maßnahmen wie etwa die Ergänzung kleiner Fugen durch geeignetes Material. Desolate Steine werden komplett durch vergleichbare Steine ersetzt. Die Standsicherheit wird wiederhergestellt. Die Metallstangen sind an den Auflagepunkten stark korrodiert. Alle nicht mehr tragfähigen Teile werden neu geschweißt oder geschmiedet und wieder funktional verankert.

Der Wiederaufbau des Tuffsteinhauses ist im Frühjahr 2025 geplant. Als langfristiger Witterungsschutz wird der Baldachin mit einer Bleieindeckung versehen. Dieses Material lässt sich an das dreidimensional gebogene Dach gut anarbeiten.