Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Landsberg am Lech, des Inner Wheel Clubs Ammersee und des Initiativkreises Frauenhaus Landsberg e.V.
Einladung zum Informationsabend am 25. November 2025: Gewalt gegen Frauen – Hinschauen, Handeln, Schützen – und ins Gespräch kommen
Anlässlich des „Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen“ laden die Stadt Landsberg am Lech, der Inner Wheel Club Ammersee und der Initiativkreis Frauenhaus Landsberg e.V. am Dienstag, 25. November 2025 zu einem öffentlichen Informationsabend in die Lechsporthalle Landsberg ein.
„Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Thema – sie betrifft Frauen und Mädchen aller Generationen. Deshalb möchten wir in diesem Jahr auch ganz gezielt junge Frauen und Mädchen ansprechen“, betont Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl.
Bereits ab 16:30 Uhr informieren die Veranstalter mit einem Infostand am Klostereck (Hubert-von-Herkomer-Str., Landsberg am Lech) über Hilfsangebote und Aktionen.
Vortrag von Nina Fuchs als Schwerpunkt des Abends
Der Vortragsabend in der Lechsporthalle(Lechstr. 8, Landsberg am Lech)beginnt um 18:30 Uhr mit einem künstlerischen Beitrag der Kabarettistin und Autorin Monica Calla.
Im Zentrum steht der Vortrag von Nina Fuchs: Unter dem Titel „Kein Opfer – Eine Stimme gegen das Schweigen“ spricht sie über ihre eigene Geschichte als Betroffene sexualisierter Gewalt durch K.-o.-Tropfen. Offen und eindrücklich erzählt sie davon, wie schwer es ist, in Deutschland Gerechtigkeit zu erfahren – selbst dann, wenn der mutmaßliche Täter durch eine DNA-Spur identifiziert wird.
Doch ihr Vortrag geht weit über das persönliche Erleben hinaus: Fuchs beleuchtet den Status quo für Betroffene sexualisierter Gewalt in Deutschland – von gesellschaftlichen Tabus über rechtliche Hürden bis hin zu strukturellen Lücken im Gesundheitssystem und in der Justiz. Warum gibt es so wenige Anzeigen und kaum Verurteilungen? Warum halten sich Vergewaltigungsmythen so hartnäckig? Mit Klarheit, Empathie und viel Wissen räumt sie mit gängigen Vorstellungen auf.
„Ich möchte zeigen, dass Betroffene nicht alleine sind – und dass es unsere Aufgabe als Gesellschaft ist, endlich hinzuschauen und Strukturen zu verändern“, sagt Nina Fuchs.
„Dass wir mit Frau Fuchs eine Referentin gewonnen haben, die nicht nur über eigene Erfahrungen spricht, sondern auch als Expertin auf Bundesebene arbeitet und Betroffenen eine starke Stimme gibt, ist ein großer Gewinn für Landsberg“, so Margit Däubler, 1. Vorsitzende des Initiativkreis Frauenhaus Landsberg e.V..
Nina Fuchs ist Vorstandsvorsitzende des Vereins Kein Opfer e.V., der sich bundesweit für Prävention, Aufklärung und öffentliche Debatte zu sexualisierter Gewalt, K.-o.-Tropfen und Konsens einsetzt. Sie ist gefragte Referentin bei Fachveranstaltungen, im Bundestag, in Schulen und in den Medien. Zudem arbeitet sie als Trainerin im Diversity Lab und gibt dort Seminare zu Konsens und Prävention sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz.
Künstlerischer Akzent: „AT TENT ION – Schutzraum schaffen“
Begleitet wird der Abend von einer künstlerischen Aktion der Lehrerin und Künstlerin Stephanie Kaltenecker (Dominikus-Zimmermann-Gymnasium). Gemeinsam mit Schülerinnen hat sie das Projekt „AT TENT ION – Schutzraum schaffen“ entwickelt, das bereits bei der Langen Kunstnacht am 20. September in Landsberg für Aufmerksamkeit sorgte.
Im Vorraum der Lechsporthalle werden ihre pinken Tonnen aufgestellt – künstlerisch gestaltet und beschriftet mit verletzenden Sprüchen, die Frauen und Mädchen alltäglich hören müssen. Kaltenegger wird die Aktion an diesem Abend persönlich vorstellen und erläutern. Unterstützt wird das Projekt sowohl vom Initiativkreis Frauenhaus Landsberg als auch von der Stadt Landsberg. „Schon früh werden Mädchen sexualisierter Sprache und verbaler Gewalt ausgesetzt.
Worte die Grenzen verletzen und damit Scham und Ekel auslösen, gehören in die Tonne. Das ist eine starke Botschaft von Stephanie Kaltenegger“, ist Heidi Reiser, 2. Vorsitzende des Initiativkreis Frauenhaus e.V., überzeugt.
Gemeinsam stark gegen Gewalt
„Unser Ziel ist es, das Schweigen zu brechen und ins Gespräch zu kommen – über Hilfsangebote, über Prävention und über die Verantwortung jedes Einzelnen. Nur gemeinsam können wir Gewalt eindämmen und betroffenen Frauen helfen“, sagt Anemone Rapp, Initiatorin des Orange Day beim Inner Wheel Club Ammersee.
Im Anschluss an die Beiträge besteht die Möglichkeit zum Austausch und für Fragen an die Referentin. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.
Geschichtlicher Hintergrund
Der 25. November erinnert an die Ermordung der Schwestern Mirabal im Jahr 1960 in der Dominikanischen Republik. 1999 erklärte die UN-Generalversammlung diesen Tag zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“. Mit der Kampagne „Orange the World“ werden weltweit Gebäude in Orange erleuchtet – als Zeichen für eine Zukunft ohne Gewalt.
Veranstalter
Der Inner Wheel Club Ammersee gehört zu einer der weltweit größten Frauen-Service-Organisationen mit über 110.000 organisierten Mitgliedern (Deutschland 8.800 Mitglieder) in mehr als 105 Ländern. Zudem hat Inner Wheel einen Sitz in der UNO. Der IWC Ammersee wurde vor mehr als 30 Jahren gegründet und hat seit dieser Zeit viele soziale Projekte, auch im Umkreis, unterstützt und viel erreicht. Getreu dem diesjährigen Motto des Clubs „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun“ (Molière) ist es ein besonderes Anliegen des Clubs, als Frauen, Frauen zu unterstützen und zu helfen“, so Anemone Rapp, Past-Präsidentin des Inner Wheel Clubs Ammersee.
Der Initiativkreis Frauenhaus Landsberg e.V. wurde als Idee bereits vor Jahren geboren. 2024 erfolgte die offizielle Gründung als eingetragener gemeinnütziger Verein. Der Verein setzt sich für den Gewaltschutz von Frauen und Kindern im Landkreis Landsberg am Lech – von der Präventionsarbeit, über Aufklärung bis hin zur Schaffung von Anlaufstellen, Schutzeinrichtungen und der Ausgestaltung eines starken, interdisziplinären Netzwerks ein. Als ethische Arbeitsgrundlage für den Schutz von Frauen und Kindern dient dem Verein die sogenannte Istanbul Konvention, die den Gewaltschutz in Deutschland gesetzlich regelt.
Pressekontakt:
Inner Wheel Club Ammersee
Past-Präsidentin Anemone Rapp
Telefon 0172 / 8591070
E-Mail: anemonerapp[at]mx[dot]de
Initiativkreis Frauenhaus Landsberg e.V.:
Margit Däubler (1. Vorsitzende)
E-Mail: margit.daeubler[at]frauenhaus-landsberg[dot]de
Heidi Reiser (2. Vorsitzende) heidi.reiser[at]frauenhaus-landsberg[dot]de
Postadresse:
Hubert-von-Herkomer-Str. 73
86899 Landsberg am Lech
E.Mail: info[at]frauenhaus-landsberg[dot]de

