Landsberger Dialoge: Vortrag und Diskussion mit Astrid Séville
80 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus stehen Demokratien weltweit unter großem Druck: Populistisch und autoritär agierende Parteien stellen das Erfolgsmodell Demokratie in Frage und offenbaren ihre Verletzlichkeit. Die Landsberger Dialoge am 16. Mai um 19:30 Uhr im Festsaal des Historischen Rathauses stehen deshalb unter dem Motto „Wehrhafte Demokratie – Was tun?“
Das Stadtmuseum Landsberg am Lech hat diesmal die Professorin Dr. Astrid Séville von der Leuphana Universität in Lüneburg eingeladen. Sie forscht und lehrt zur Politischen Theorie, zu Populismus und politischer Kommunikation sowie zu gesellschaftlichen Transformationsprozesse. Dr. Séville ist viel gefragter Gast in Diskussionsrunden zur Demokratieforschung. Sie hat ihren Impulsvortrag unter den Titel „Wehrhafte Demokratie. Zu den Grenzen und Herausforderungen einer liberaldemokratischen Vorwärtsverteidigung“ gestellt.
Die Kritiker und Feinde der liberalen Demokratie machen diese verächtlich, indem sie ihr eine Unfähigkeit zu politischer Führung sowie Verweichlichung und Dekadenz bescheinigen. Reaktionäre und radikal rechte Kräfte beschwören dagegen Nation, Volkswillen und Stärke. Demokratische, postheroische und liberale Kräfte treffen also auf populistische, heroisch und autoritär gesinnte Akteure. Wie steht es in dieser Lage um die Möglichkeiten und Grenzen einer Vorwärtsverteidigung der liberalen Demokratie? Kann es bei einem Ideal politischer Gesprächs- und Kompromisskultur bleiben, wann gilt es, Härte im Dienste politischer Wehrhaftigkeit zu zeigen? Der Vortrag spürt diesen Fragen anhand zweier Debatten nach: der um politische Streitkultur und der um Aufrufe zu einer neuen Kriegstüchtigkeit.
Wie immer ist die Teilnahme an den Landsberger Dialogen kostenlos, eine Anmeldung ist jedoch aus organisatorischen Gründen bis zum 15. Mai unter stadtmuseum@landsberg.de oder telefonisch im Museumsbüro zu den Öffnungszeiten (Mo-Fr 8:00 bis 12:00 Uhr) unter 08191-128360 erforderlich.