Mayors for Peace – Landsberg zeigt Flagge für Frieden und eine Welt ohne Atomwaffen

Als Mitglied der internationalen Organisation Mayors for Peace hat sich die Stadt Landsberg am Lech auch in diesem Jahr am bundesweiten Flaggentag beteiligt. Vor dem Gebäude der Stadtverwaltung in der Katharinenstraße wurde die Friedensflagge gehisst – stellvertretend für Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl übernahm Landsbergs 2. Bürgermeister Moritz Hartmann diese Aufgabe gemeinsam mit Dr. Wolfgang Lerch, Sprecher der IPPNW-Regionalgruppe Landsberg am Lech.
Die Mayors for Peace wurden 1982 vom Bürgermeister der Stadt Hiroshima gegründet und setzen sich weltweit für nukleare Abrüstung und friedliches Zusammenleben ein. Heute gehören dem Netzwerk über 8.390 Städte in 166 Ländern an – darunter knapp 900 Städte in Deutschland.
Mahnung und Aufruf zum Handeln
In seiner Ansprache erinnerte Moritz Hartmann an die Schrecken von Hiroshima und Nagasaki, betonte aber zugleich die aktuelle Bedeutung des Flaggentags: „Dieser Tag ist ein starker Aufruf, Verantwortung für eine friedliche Zukunft zu übernehmen. Die weltpolitische Lage zeigt, wie wichtig es ist, aus der Geschichte zu lernen und die Stimme der Zivilgesellschaft zu stärken.“ Er rief dazu auf, gemeinsam für eine Welt ohne Atomwaffen einzutreten – eine Welt, in der Sicherheit durch Vertrauen, Zusammenhalt und Solidarität entsteht.
Kritik an militärischer Aufrüstung
Dr. Wolfgang Lerch zeigte sich in seiner Rede tief besorgt über die sicherheitspolitische Entwicklung in Europa. Er kritisierte insbesondere die Pläne zur Stationierung neuer US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland und warnte vor den damit verbundenen Risiken: „Ein einziger Fehlalarm könnte durch die extrem kurze Vorwarnzeit katastrophale Folgen für Deutschland haben“, so Lerch. Zugleich kritisierte er die politischen Forderungen nach einer eigenständigen europäischen Atommacht unter deutscher Führung. Seine Mahnung: Eine Politik, die auf unbegrenzte Aufrüstung und militärische Stärke setzt, gefährde Diplomatie, Sicherheit und soziale Stabilität.