Lechwehr

Mehr grün, mehr Leben – Stadtgestaltung im Dialog

Der letzte Dialog mit dem Gestaltungsbeirat der Stadt Landsberg am Lech stand ganz im Zeichen der Freiraumgestaltung und der Frage, wie Plätze in der Stadt wieder lebendiger, grüner und einladender werden können. Unter der Überschrift „Nicht nur abpflastern, sondern anreichern“ wurden gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Bauamts, des Bund Naturschutz und engagierten Bürgerinnen und Bürgern neue Impulse für eine nachhaltige Stadtentwicklung diskutiert.

Plätze mit Potenzial – neue Ideen für den Stadtraum

Am Flößerplatz, am Pater-Rupert-Mayer-Platz, am Schulhof der Grundschule sowie am Waldheimer Platz wurde deutlich: Überall steckt Potenzial, wenn es gelingt, die Orte wieder stärker mit dem Alltag der Menschen zu verbinden. Statt reiner Pflasterflächen sollen künftig Baumgruppen erweitert, Pflanztöpfe ergänzt und Orte geschaffen werden, die zum Aufenthalt und Mitmachen einladen.

So könnten zum Beispiel am Flößerplatz zusätzliche Grüninseln und Baumpflanzungen entstehen, während der Pater-Rupert-Mayer-Platz mit neuen, bequemeren Sitzmöglichkeiten und einer verbesserten Aufenthaltsqualität aufgewertet werden soll. An der Grundschule sollen Wasserläufe und kleine Spielangebote Kinder und Eltern zum gemeinsamen Entdecken einladen. Der Waldheimer Platz wiederum könnte durch Urban-Gardening-Elemente und mehr Schatten deutlich gewinnen.

Freiräume aktivieren – gemeinsam handeln

Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Menschen wieder stärker zu diesen Plätzen kommen – nicht nur durch bauliche Veränderungen, sondern durch die Aktivierung des Wohnumfelds. Das Motto: „Mal schnell ins Handeln kommen!“

Dazu gehört die Idee einer interaktiven Karte, auf der Bürgerinnen und Bürger Flächen markieren können, die sie verändern oder pflegen möchten – ein erster Schritt hin zu einem „digitalen Zwilling“ der Stadt, der gemeinsames Handeln sichtbar macht. Der Verein „Bodenfreiheit“ aus Vorarlberg diente dabei als inspirierendes Beispiel für kollektive Raumaneignung: Mindestens fünf Mitstreiterinnen und Mitstreiter sollen bei jedem Projekt anpacken, damit Ideen wirklich Gestalt annehmen.

Impulse vom Bund Naturschutz

Der Bund Naturschutz Landsberg brachte sich mit einer eigenen Aktion ein: Unter dem Titel „Dialog – Was wollen wir in unserer Stadt?“ werden künftig Themen wie Temperatur, Wasserhaushalt, Biodiversität und Grünstrukturen in der Stadtentwicklung in den Vordergrund gestellt. Auf der Internetseite des BN soll dazu eine Challenge gestartet werden, die Lust macht, sich selbst für ein grüneres Landsberg zu engagieren.

Verabschiedung von Prof. Birgit Kröniger – Willkommen Roberto Kaiser

Nach acht Jahren im Gestaltungsbeirat wurde Prof. Birgit Kröniger verabschiedet. Sie hat die architektonische und freiraumplanerische Entwicklung der Stadt mit großem Engagement begleitet und entscheidend geprägt. Ihr besonderer Blick auf die Verbindung von Baukultur, Freiraum und Ortsidentität hat viele Projekte inspiriert.

Neu in den Gestaltungsbeirat aufgenommen wurde der Landschaftsarchitekt Roberto Kaiser, der künftig seine Erfahrung in die Diskussionen einbringen wird. Mit ihm gewinnt das Gremium eine starke Stimme für die Themen Freiraum, Klimaresilienz und städtische Grünräume.

Ein gemeinsames Bild für Landsberg

Das Fazit der Sitzung: Nur, wenn viele mitdenken und mitgestalten, entsteht eine Stadt, die lebendig, grün und zukunftsfähig bleibt. Ziel ist es, über die verschiedenen Ebenen – vom privaten Garten bis zur öffentlichen Fläche – ein gemeinsames Bild zu entwickeln, das alle mitnimmt.