Lechwehr

Nachhaltiges Waldmanagement im Bereich des Steilhangs im Lechpark Pössinger Au

Ab Dezember führt das Städtische Forstamt im Hangbereich des Lechpark Pössinger Au dringend notwendige Forstarbeiten durch. Ziel ist es, eine nachhaltige und artenreiche Waldentwicklung zu ermöglichen.

Auf einer Fläche von etwa 6,5 Hektar werden zunächst im Steilhangbereich Großbäume, insbesondere heimische Eschen die vom Eschentriebsterben betroffen sind, entnommen. Dies schafft ausreichend Licht für die gewünschte Naturverjüngung und minimiert zukünftige Verkehrssicherungsarbeiten.
Die Maßnahme erfolgt teilweise in Handarbeit und mit Unterstützung von Forstmaschinen. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Artenschutz und dem Erhalt lebensraumtypischer Arten, wie Bruthöhlen, Nestern und Spaltenquartieren. Wichtig ist zudem der Erhalt wichtiger Biotopbäume, das Belassen von Hochstümpfen und die Erhöhung des Totholzanteils im Wald. 
Durch das zunehmende Absterben nahezu aller Eschen im gesamten Hangbereich entsteht eine Verlichtung in der Bestandsstruktur. Im Steilhangbereich des Lechparks kommt die Herausforderung der Erosionsprävention hinzu, die durch gesunde, standfeste Bäume gewährleistet wird.

Auch wenn die Fällung und die anschließende Pflanzung neuer Bäume manchmal einfacher erscheint, sprechen viele Gründe für eine Naturverjüngung. Die geplante Naturverjüngung ist waldbaulich anspruchsvoll, bietet jedoch aus Naturschutzsicht viele Vorteile. Gemischte Verjüngung aus genetisch und standörtlich angepassten Baumarten bildet die Grundlage naturnaher Forstwirtschaft. 

Damit dies gelingt, müssen jedoch die Bedingungen für die Naturverjüngung geschaffen werden, was im Lechpark durch das Damwild extrem erschwert wird. Dieses sieht junge Baumpflanzen als beliebte Nahrungsquelle an. Daher ist eine komplette Umzäunung des betroffenen Steilhangbereichs notwendig, um zu verhindern, dass die aufkeimende Naturverjüngung sofort vom Damwild aufgefressen wird. 

Die Zäunung erfolgt voraussichtlich im Frühjahr 2024 und bleibt für etwa 15 Jahre bestehen, bis der Wald der Zukunft ausreichend gewachsen ist. Während der Arbeiten im Hang wird es abschnittsweise immer wieder, zum Teil auch zu längeren, Sperrungen der Wege kommen um die Sicherheit der Besucher des Lechparks zu gewährleisten.

 

Ziele der geplanten Maßnahmen:

  • Erhaltung des Waldes als Natur- und Erholungsraum.
  • Bewahrung der Schutzfunktionen, insbesondere Natur- und Bodenschutz.
  • Wahrnehmung der Verkehrssicherungspflicht.
  • Verhinderung der "Entwaldung" durch Förderung von naturverjüngtem, standortgerechtem und vitalem Laubmischwald.


Die Bedrohung durch das Eschentriebsterben:
Das Eschentriebsterben, verursacht durch den Pilz Hymenoscyphus fraxineus (Das Falsche Weiße Stengelbecherchen), bedroht eine der bedeutendsten Baumarten Bayerns – die Esche. Diese Herausforderung erfordert eine gezielte Antwort, insbesondere im Steilhangbereich der Pössinger Au im Lechpark.
Erstmals 2008 in Bayern beobachtet, breitet sich das Eschentriebsterben rasant aus und führt zum Absterben einzelner Zweige, ganzer Äste und schließlich des gesamten Baumes. Der Pilzbefall bedroht nicht nur die ökologische Vielfalt, sondern stellt auch eine Gefahr für Menschen dar.
Mit der Zunahme von Kronenschäden, Totholz und dem Absterben von Wurzeln müssen vor allem Eschen mit stark befallenen Kronen entlang von Wegen und in öffentlichen Anlagen entfernt werden, um die Verkehrssicherungspflicht zu erfüllen.